Es lebt erst in der Fantasie, dort aber umso lebendiger: Ein Haus, voller Farben, Leinwänden, Papier und Stiften. Ein Ort für KünstlerInnen, die ihre Projekte verfolgen und sich im Austausch gegenseitig inspirieren. Ein Raum voller Kinderlachen, wenn die Kurse für die Kleinen stattfinden. Eine Oase um zu sein, zu arbeiten und die eigenen Werke auszustellen.
Das Kunstzentrum Tansanaa
Ateliers
Das Kunstkollektiv Tansanaa, bestehend aus Leonard Mwanga, Martin Peter Mgimbe und Mkamah Abijan, möchte ein Kunstzentrum schaffen, das Arbeitsplätze für die Bildende Kunst zur Verfügung stellt und durch Vernetzung mit ähnlichen Kunstprojekten den Austausch mit Kunstschaffenden weltweit fördert. Das Zentrum soll von Montag bis Freitag ab 16.00 bis 21.00 Uhr für alle interessierten KünstlerInnen geöffnet sein. Jeden letzten Samstag im Monat wird ein Tag der offenen Tür für die Leute aus dem Quartier stattfinden.
Material
Leinwandstoff und Farben sind in Tansania sehr teuer. Wer es ernst meint mit der Malerei gibt schnell mehr als einen Monatslohn dafür aus und nutzt, wo immer er kann das günstigste Produkt. Da die Bilder, die im Zentrum entstehen, künftig auf der Tansarts-Galerie online zum Verkauf angeboten werden sollen, müssen die Materialien gewissen Qualitätsansprüchen genügen. Deshalb wird das Kunstzentrum pro KünstlerIn und Monat das Material für ein Bild (Leinwand und Farben) kostenlos zur Verfügung stellen.
Kinderkurse
Montags, mittwochs und freitags wird einer der Künstler aus dem Kunstkollektiv mit interessierten Kindern aus dem Quartier einen Zeichen- und Malkurs veranstalten. Viele Kinder haben zuhause keine Möglichkeit kreativ tätig zu sein, weil schlicht das Material fehlt. Im Kunstzentrum werden sie ganz in die Welt der Farben und Stifte eintauchen dürfen.
Weiterbildung
Alle drei Monate wird ein Workshop für die KünstlerInnen angeboten werden, z.B. Materialkunde, Kunstgeschichte oder das Erlernen einer bestimmten Kunsttechnik (z.B. Druck). Die Workshops werden teilweise vom Kunstkollektiv selbst erarbeitet, nach Möglichkeit aber auch von auswärtigen KünstlerInnen abgehalten.
Das Kunstkollektiv Tansanaa
Martin Peter Mgimbe, Mkamah Abijan und Leonard Mwanga haben sich schon als Teenager in einem kostenlosen Zeichenkurs im Kigamboni Community Center kennengelernt. Mit ihrem jeweils ganz eigenen Zugang zum Kunstschaffen inspirieren sie sich bis heute gegenseitig. Mkamah Abijan arbeitet bevorzugt mit Kugelschreiber, Kohle und Graphitstiften. Zusätzlich hat er die Fotografie für sich entdeckt, mit der er als Eventfotograf auch sein tägliches Brot verdient. Martin Peter Mgimbe und Leonard Mwanga arbeiten vornehmlich mit Farbe und Leinwand, realisieren zusammen aber auch Wandmalereien, sprayen Graffiti und experimentieren mit Recyclingmaterialien. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie mit dem Malen und dem Verkauf von Gebrauchskunst an Touristen, mit Auftragsarbeiten oder Privatzeichenunterricht für Kinder. Von 2018 bis 2022 waren sie ehrenamtlich als Zeichenlehrer im Kigamboni Community Center tätig.
Martin Peter Mgimbe
Leonard Mwanga
Mkamah Abijan
Von Kigamboni hinaus in die Welt
Location
Das Gebäude für das Kunstzentrum soll in Dar es Salaam im Stadtteil Kigamboni angemietet werden. Die Mitglieder des Kunstkollektivs sind in Kigamboni verwurzelt und der mit seinen über 300‘000 Einwohnern schnell wachsende Distrikt bietet noch immer vergleichsweise tiefe Mieten und viel Raum. Er ist durch einen Meeresarm vom Rest Dar es Salaams abgetrennt und hat sein ganz eigenes Flair. Es wird gemunkelt, Kigamboni sei der nächste „Place to be“ in Dar es Salaam, nicht zuletzt wegen der schönen Strände.
Online Galerie
Das Kunstzentrum wird nicht nur ein Schaffensort, sondern auch ein Tor zur Welt werden. Dar es Salaam ist zwar eine Business-Metropole, aber (noch) keine Kunststadt. Inspirationen bietet sie an jeder Ecke, Verkaufsmöglichkeiten so gut wie keine. Deshalb wird Tansarts eine Online Galerie aufbauen, auf der die KünstlerInnen, die im Kunstzentrum arbeiten, ihre Werke einem internationalen Publikum präsentieren und verkaufen können.
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